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Nachhaltigkeit miteinander gestalten

Müll macht Schule

Wirksamer Klimaschutz setzt das Engagement der gesamten Gesellschaft voraus. Um die Menschen zu motivieren, arbeitet aha eng mit Partnerinnen und Partnern aus dem Bildungsund Forschungsbereich zusammen. Ziel ist es, den Menschen in allen Altersgruppen die Notwendigkeit des Handeln zu vermitteln und sie zu überzeugen, aktiv zu werden. Diese Überzeugungsarbeit beginnt im Kindesalter und bezieht auch wissenschaftliche Projekte ein.

Klimaschutz will früh gelernt sein

Um nachfolgenden Generationen bereits in jungen Jahren Umweltbildung mit Spiel und Spaß zu vermitteln, unterstützt aha Kitas und Schulen mit Unterrichtsmaterialien wie Wimmelbildern, Broschüren und Ähnlichem. Auf dieser Basis können Erzieherinnen und Erzieher sowie Lehrkräfte den Kindern und Jugendlichen Verantwortungsbewusstsein für Natur und Klimaschutz vermitteln. Das breite Engagement von aha umfasst darüber hinaus Werkstätten zum praktischen Lernen, Weiterbildungsangebote für Erwachsene und Umweltberatung. In Zusammenarbeit mit Vereinen und Initiativen bietet das Unternehmen somit ein vielfältiges Spektrum.

Ein Beispiel sind die Lernwerkstätten der Werk-statt-Schule e. V. Hier werden Kinder aller Altersklassen im praktischen Umgang mit verschiedenen Materialien für die Themen Ressourcenschonung und nachhaltiger Konsum sensibilisiert. Darüber hinaus unterstützt der Verein Schulen bei der Unterrichtsgestaltung und Umsetzung von Trennsystemen. Dafür wurde er 2014 sogar als UNDekadeprojekt „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet. Im Auftrag von aha und dem „Agenda 21- und Nachhaltigkeitsbüro der Landeshauptstadt Hannover“ stehen in den Abfallwerkstätten sechs Bereiche im Fokus: Kompost, Papier, Metall, Kunststoff, Wasser und Elektroschrott.

Abfall als Rohstoff begreifen

aha und das „Agenda 21- und Nachhaltigkeitsbüro der Landeshauptstadt Hannover“ arbeiteten auch beim Schulprojekt „Abfall – Nein Danke! Von der Abfalltrennung zum nachhaltigen Konsum“ zusammen. Jedes Jahr konnten pro Stadtteil zwei Schulen mit einem Jahrgang teilnehmen. Die Schülerinnen und Schüler wurden auf kreative Weise an das Thema Kreislaufwirtschaft herangeführt. So lernten sie als „Mülldetektive und -detektivinnen“, dass Abfall nichts Wertloses ist, sondern ein Rohstoff, aus dem neue Produkte entstehen können. Und in der „Kreativphase“, der Projektwoche, probierten sie sich sogar selbst an der Herstellung von Gegenständen aus Abfall, den sie in der Schule und zu Hause fanden. In verschiedenen Workshops entstanden so zum Beispiel Marionetten, Masken, Musikinstrumente oder Kleidungsstücke. Darüber hinaus unterstützt aha Vereine wie zum Beispiel die Bürgerinitiative Umweltschutz, das Umweltzentrum Hannover oder den Wissenschaftsladen Hannover. Der gemeinnützige Dienstleister Labora führt mit Unterstützung von aha auf dem Wertstoffhof in Barsinghausen Erkundungsrallyes für Kinder durch. Im Zentrum steht das Recycling von Papier.

Kinder werden zu „Sauberkeitsbotschafterinnen und -botschaftern“

Erkundungsrallyes mit Kindern sind auch Teil der Kooperation zwischen aha und der Per Mertesacker Stiftung. Die 2006 gegründete Stiftung des ehemaligen deutschen Fußballspielers und Weltmeisters Per Mertesacker, die von seinem Bruder Timo und den Eltern Stefan und Bärbel Mertesacker geleitet wird, setzt sich für die gesellschaftliche Integration benachteiligter Kinder in der Region Hannover ein. Im Mittelpunkt steht natürlich Teamgeist durch Fußball, aber auch Sprachunterricht und anderes. „Unter dem Motto ,Lernen fürs Leben‘ ist Umweltbildung neben Demokratieschulungen und Bewerbungstraining ein Schwerpunkt unserer individuellen Förderprogramme“, sagt Timo Mertesacker. Deshalb ist die Stiftung einer der Partner der Sauberkeitskampagne „Hannover sauber!“, der gemeinsamen Initiative der aha-Stadtreinigung und der Landeshauptstadt Hannover. „Zur Müllsammelaktion im März beispielsweise veranstalteten wir zusammen mit aha erneut eine Müllsammelrallye mit verschiedenen Stationen, an denen das Thema Stadtsauberkeit kindgerecht und spielerisch vermittelt wurde“, so Mertesacker. Die Rallye führte einmal quer durch den Stadtteil Mühlenberg, wo die Stiftung seit Anfang 2018 einen Standort hat. Am Ende bekamen alle eine Urkunde mit dem Titel „Sauberkeitsbotschafter“ und „Sauberkeitsbotschafterin“ überreicht. „Mit solchen Aktionen Kinder für Umweltschutz, Recycling und Abfallvermeidung zu sensibilisieren, halte ich für sehr wichtig. Denn wie heißt es so schön: ,Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr‘“, betont der Stiftungsvorstand und erklärt: „Kinder sind wie ein Schwamm. Sie saugen alles auf und dann verfestigt sich das Wissen.“ Der spielerische Umgang mit dem vielfältigen und spannenden Themenfeld rund um Abfall, Abfallvermeidung, Abfalltrennung, Umweltschutz und Kreislaufwirtschaft – wie von aha konzipiert – hinterlasse einen nachhaltigen Eindruck bei ihnen. Da ist sich Timo Mertesacker sicher.

Kurze Wege für den Klimaschutz

„Die Jugend ist da sehr viel zugänglicher“, bestätigt auch Dr. Karin Janssen, Diplom-Chemikerin und Leiterin Regionalwirtschaft des Pestel Instituts in Hannover. „Sie ist nicht so wohlstandsvorbelastet wie die ältere Generation.“ Das Pestel Institut ist Forschungseinrichtung und seit mittlerweile fast 50 Jahren Dienstleister für Kommunen, Unternehmen und Verbände. Das Kalkül: Wenn die Jugend – wie bei der Fridays-for- Future-Bewegung – überzeugt und aktiviert wird, zieht sie als Vorreiter andere Gesellschaftsgruppen mit. Und das ist wichtig: „Denn die nötige Transformation zu einer nachhaltigen Perspektive gelingt nur, wenn alle gesellschaftlichen Gruppen über ethnische, konfessionelle und Geschlechtergrenzen hinweg mitwirken“, so Dr. Janssen.

Eine zentrale Rolle spielen laut Pestel Institut außerdem Kommunen und kommunale Unternehmen wie aha. Klimaschutz und Anpassungsstrategien seien auf lokaler Ebene fest zu verankern, damit sie auch langfristig weltweit die gewünschte Wirkung entfalten könnten. „Wir benötigen einen Systemwandel, um einen Kollaps der Umwelt zu verhindern. Deshalb propagieren wir eine Re-Regionalisierung, also eine De-Globalisierung“, erklärt die Expertin.

Ziel müsse sein, die Wertschöpfung zu einem möglichst hohen Anteil in der Kommune zu halten, damit aus Wertschöpfung Wertschätzung für die Region werde und das Gemeinwohl steige. Inwieweit das Unternehmen gelingt und wo noch Potenziale sind, das ermittelt das Pestel Institut. Für aha stellte es kürzlich eine positive Bilanz aus: „58 Prozent der Wertschöpfung von aha bleiben in der Region. Das ist ein guter Wert“, sagt die Forscherin. Kurze Versorgungsketten, Sicherung von Arbeitsplätzen und Steuereinnahmen für die Kommune sowie Transparenz in der Abfallund Ressourcenwirtschaft – darauf kommt es dem Institut an. Und darauf lässt sich dann auch bauen, um gemeinsam den Klimawandel abzuschwächen. „Voraussetzung dafür ist allerdings, dass der Klimaschutz im Denken und Handeln sowie in den Einstellungen Teil der Alltagskultur ist und bewusst als Prozess verstanden wird“, so Dr. Janssen. Der Ansatz des Instituts: „Abbau von Hemmnissen durch Kompetenzsteigerung auf individueller und kollektiver Ebene sowie Schaffung eines gemeinsamen Rahmens zur Entwicklung praxisnaher neuer Lösungen.“

Ökologie und Ökonomie vereinen

Einen solchen Rahmen, in dem Innovationen gedeihen, schafft zurzeit die Hochschule Hannover. Fakultätsübergreifend wurde hier jüngst (zum 01.08.2022) das vom Bund geförderte Projekt MINTX StartUpLab FH ins Leben gerufen. Studierende können dort im geschützten Raum eines Co-Working-Spaces in einem interdisziplinären Team an nachhaltigen Geschäftsideen zusammenarbeiten. „Wenn beispielsweise ein Autozulieferer eine Fragestellung an uns heranträgt, die auf eine klimaschonende Produktentwicklung abzielt, dann erlauben uns die neue Infrastruktur und die Personalausstattung, dass Studierende aus den Fachbereichen Maschinenbau, E-Technik und Produktdesign gemeinsam daran arbeiten können. Dazu kommen Expertinnen und Experten aus den Bereichen Recycling, Materialwissenschaft und Ökonomie“, erklärt Professorin Dr. Andrea Siebert-Raths. Diese interdisziplinäre Lehre mit dem Ziel der Nachhaltigkeit werde von den Studierenden sogar zunehmend eingefordert. Prof. Dr. Siebert-Raths ist Leiterin des IfBB – Institut für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe und darüber hinaus Fachbereichsleiterin des Anwendungszentrums für Holzfaserforschung HOFZET® am Fraunhofer WKI, das mit dem IfBB eng zusammenarbeitet. Auch steht sie in puncto Ressourcenschutz und Kreislaufwirtschaft in intensivem Austausch mit aha.

„Recycling und Kreislauffähigkeit stehen für uns als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler absolut im Fokus. Zwei aktuelle Forschungsprojekte zeigen das exemplarisch: Mit ‚PLA2Scale‘, gefördert vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, BMEL, durch die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe, entwickeln wir Verpackungen für Lebensmittel, die schon von Anfang an so designt werden sollen, dass sie sich leicht recyceln lassen – und dazu noch biobasiert sind. Außerdem forschen wir intensiv am Recycling für Mehrwegsysteme“, berichtet die Wissenschaftlerin. „Mit ‚Bowl2Bowl‘, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, BMBF, über den Projektträger Jülich, wollen wir es schaffen, dass Produkte aus Kunststoff wieder zu den gleichen Produkten werden, die sie vorher waren, und einen in sich geschlossenen Kreislauf bilden. Recycelte Lebensmittelschalen werden wieder zu Lebensmittelschalen. Unser Ziel ist eine Recyclingquote von möglichst 100 Prozent! Das verspricht einen enormen Effizienz- und Nachhaltigkeitsgewinn.“

„Schlaue“ Abfallbehälter für eine Smart City

Um Effizienzgewinne geht es auch beim Projekt „Smart Waste“, für das Ende 2021 eine Pilotphase in Hannovers Innenstadt gestartet ist: aha, der Energiedienstleister enercity und smavoo, ein lokales Technologie- Start-up, statteten 20 Abfallbehälter mit intelligenten Sensoren aus, die an eine Fernüberwachung angeschlossen wurden. Die Idee: Durch die Live-Datenübertragung erhält die Stadtreinigung von aha jederzeit eine aktuelle Übersicht zu den Füllmengen, um so die Abfallbehälter bedarfsgerecht leeren und die Anfahrtsrouten optimieren zu können. Das Ziel ist ein nachhaltiger Ressourceneinsatz, die Vermeidung von CO2 und eine kosteneffiziente Abholung. Fazit: Die genannten Beispiele zeigen, dass Forschung und Entwicklung rund um Klimaschutz bereits in der Kita beginnt und sich fortsetzt – bis über die Hochschule und in die Wirtschaft hinein. aha bringt sich in zahlreichen Projekten ein und begleitet Bildungs- und Forschungseinrichtungen, Organisationen und Initiativen mit vielfältigen Angeboten, die unterschiedlichen Zielgruppen die Bedeutung des gewissenhaften und umweltschonenden Umgangs mit Abfall und Ressourcen näherbringen. Denn wenn sich viele zusammentun und miteinander vernetzen, entwickelt sich eine Eigendynamik, aus der Großartiges entstehen kann.

 

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