„Wer sein Fahrrad liebt, der schiebt.“ Den Spruch hört man öfter: Galgenhumor und Spott in Gegenwart von Besitzern fahruntüchtiger Räder. Schaut man sich in Hannovers City um, scheint es aber sehr viele Menschen zu geben, die ihr Fahrrad nicht lieben. Sie stellen es ab und kümmern sich nicht weiter drum. Nach Wochen und Monaten lehnen die Drahtesel noch – im Ganzen oder nur noch als Fahrrad-Gerippe – an Fahrradbügeln und Straßenlaternen. Oft scheinen sie sich sogar zu vermehren: Wo ein Schrottrad steht, stehen schnell ganz viele. Besonders ärgerlich ist es dann, wenn die Schrotträder Abstellmöglichkeiten für andere Fahrradfahrer blockieren oder zur Gefahr für Passanten werden.
In diesem Momente kommen die Kolleginnen und Kollegen der Stadtreinigung von aha ins Spiel. Sie rücken mit Flex und Muskelkraft an und schaffen Platz. Die Zahl der kontrollierten und letztlich entfernten Fahrräder ist in den letzten Jahren gestiegen: 2019 hatten die Abfallfahnder 3885 „wild“ abgestellte oder zurückgelassene Räder kontrolliert und davon 1485 entfernt. Im vergangenen Jahr waren es im Stadtgebiet fast 11.000 kontrollierte und mehr als 2.000 entfernte Räder.
Als Schrotträder gelten Fahrräder, die ganz offensichtlich Schrott sind – weil zum Beispiel nicht mehr viel von ihnen übrig ist – und solche Räder, die mindestens sechs Monate lang nicht bewegt wurden und dies auch entsprechend ersichtlich ist. Die Besitzer solcher Räder bekommen stets eine letzte Chance, ihr Rad zu entfernen, bevor aha es tut: Die Abfallfahnder bekleben kontrollierte Räder mit einem auffälligen Aufkleber mit der Aufforderung, es innerhalb von vier Wochen zu entfernen. Stehen sie nach Ablauf der Frist immer noch da, werden sie verschrottet. Der Schrotterlös deckt bei weitem nicht die Entsorgungskosten – die trägt die Allgemeinheit durch ihre Gebührenzahlungen. Eine Weitergabe an karitative Organisationen ist leider aus abfallrechtlichen Gründen nicht möglich.